Websiten unter der ...privat und unabhängig ... 2005 - 2024 J.Kampe Die Übertragungsstelle STRBG 1 Strausberg im Ortskabelnetz der Deutschen Post in den 1980er Jahren Die Üst 1 Strausberg war eine rein zivile Einrichtung der Deutschen Post der DDR. Sie befand sich viele Jahre in einem unterkellerten Wohnhaus ohne Erwei- terungsmöglichkeiten, die infolge eines Beschlusses zum  Ausbau des Gundnetzes im Gesamtstaatlichen Nachrichtenwesen und der Errichtung eines “Inte- grierten Stabsnetzes der Partei- und Staatsführung und der bewaffneten Organe” der DDR erforderlich wurde. Es ersetzte nicht nur schlechthin das alte Stabsnetz der NVA, sondern integrierte in sich alle zentralen Führungsbereiche der DDR. Als solche sind die Partei- und Staatsführung der DDR bis hin zur Kreisebene, die Zivilverteidigung der DDR, die militärischen Bedarfsträger wie das Ministerium des Innern und das Ministeriums für Staatssicherheit sowie die Gesellschaft für Sport und Technik zu verstehen. Für die Beschaltung und betriebstechnische Führung dieses Netzes wurde die Zentralsstelle für Schaltung und Betrieb (ZfSB) als militärisches Führungsorgan beim Chef Nachrichten im Mininisterium für Nationale Verteidigung (MfNV) geschaffen. Strukturiert war das Organ in Schalt- und Befehlszentralen (SBZ) in den Bezirken der DDR mit der Möglichkeit der Anschaltung aller Arten von mobilen Nachrichtenmitteln. STRBG 1 Das Netz war in Netzebenen geplant (obere, mittlere, untere) und verfügte über eine definierte Anzahl von Haupt-, Zwi- schen- und Knotenvermittlungsstellen. Strausberg erfüllte die Funktion der Hauptvermittlungsstelle 2, im Nachrichtensys- tem der NVA auch als Nachrichtenzentrale 2 bezeichnet. In Kurzform wurde das Netz als “Sondernetz 1” oder als “S 1”  bezeichnet. In Strausberg tangierten sich wichtige Fernkabeltrassen, Bezirks- und Knotenamtskabel. In der Üst 1 Strausberg wurden viele Primär- und Sekundärgruppen sowie Einzelverbindungen aus dem Landesnetz der Deutschen Post für militärische Bedarfsträger bereitgestellt und betrieben. Die Schaffung besserer und günstiger Bedingungen für die Arbeit der Üst Strausberg und die erforderlichen baulichen Anlagen für das Betreiben der Hauptvermittlungsstelle 2 des Sondernetzes stellten für die Deutsche Post eine Heraus- forderung dar. Bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Interessen der Landesvorbereitung wurde im Ministerium für Post und Fernemeldewesen der DDR die Entscheidung für ein geschütztes Bauvorhaben getroffen, gebaut wurde der Bunker Strausberg der Deutschen Post. Auszug Fm-Karte 100 Dieser Bunker war der Redaktion Anlass für eine Dokumentation mit dem Titel Fernmeldebun- ker Strausberg” ab 33:45 Min. im Rahmen einer Reihe von “Bunker geheim/ Angst vor dem Atomkrieg ”” (Ausgestrahlt u.a. am 15.10.2021 15:00 Uhr.) ZDF Info Das Ergebnis, ein interessanter, rd. 10-minutiger Film mit guten Bildern, klischeehaften Kommentar, ein Schreckge- spenst an die Wand malend, mit Anlass für viel Kritik. Hier wenige Beispiele: - ... hinter dieser Eingangstür (im Bild die Tür eines Plattenbaus mit Brettern verriegelt), eine andere Welt, im Keller eine gewaltige Bunkeranlage 70x70 m... Die Wahrheit: Im Keller des Hauses gibt es keinen Bunker, er ist mehr als 100 m vom Plattenbau entfernt. Der aus dem Keller führende unterirdische Gang zum Bunker bleibt unerwähnt. - ... vom Fernmeldebunker aus sollte die Führung des Landes im Ernstfall kommunizieren... Die Wahrheit: Im Bunker befanden sich keine operativen Stäbe zur Führung, diese bedienten sich anderer Bunkeranlagen, wie z.B. in Prenden, Harnekop oder Fürstenwalde. - ... alle diese Sondernetze laufen im Bunker zusammen...(genannt sind vorher das Netz der Reichsbahn, Ministerrat, Post. der Militärs bis hin zum wichtigsten und geheimsten Telefonnetz der DDR). Die Wahrheit: Ja, es existierten mehrere eingenständige Fernmeldenetze in der DDR, nur liefen diese im Bunker nicht zusam- men. Genannte Netze basierten überwiegend auf Leitungswegen/ Stromadern, die bei der Deutschen Post angemietet waren. Davon auch einige über die Übertra- gungsstelle 1 Strausberg. - ... das Sondernetz 1 war kein eigentliches, eigenes Netz, sondern man nutzte in weiten Wegen auch zivile und militärische Nachrichtenverbindungen, um über das Sondernetz wichtige poliitscheStellen miteinander zu verbinden...(ein Experte im Interview stammelt) Die Wahrheit: Die exakte Bezeichnung und Funktion des Sondernetzes 1 ist oben genannt, ein eigenes Netz der Partei- und Staatsführung und der bewaffneten Organe. Es diente der täglichen Kommunikation zwischen allen oben genannten Institutionen. So wurden z.B. Fernschreiben des Generalsekretärs der Sozialistischen Einheitspartei (SED) über die Nachrichtenzentrale des Ministeriums für Nationale Verteidigung und die Hauptvermittlungsstelle 2 innerhalb von 30 Min. allen rd 260 Kreisleitungen der Partei zugestellt. - ... der Bunker ist im Ernstfall die Führungsstelle seines Ministeriums... (gemeint ist der Minister für Post- und Fernmeldewesen der DDR) Die Wahrheit: Ja, im Ernstfall hatte der Bunker 3 Funktionen zu erfüllen: 1. Ausweichführungsstelle des Ministers für Post- und Fernmeldewesen/ Zentralstab der Deutschen Post 2. Führungsstelle der Zentralstelle für Schaltung und Betrieb, 3. Führungspunkt des Leiters der Üst 1 Strausberg. - ... die Führung der Warschauer- Pakt- Armeestrukturen hätte ja im Ernstfall die Sowjetunion übernommen und damit hatte sie Zugriff auf alle Bunkeranlagen in der DDR (ein Experte im Interview stammelt). Ja, die NVA war eine Koalitionsarmee. Ihre Gefechtsstrukturen waren in der operativ-strategischen Planung der Vereinten Streitkräfte eingegliedert. Bei weitem jedoch nicht die ganze NVA und ihr Nachrichtensystem, wobei die Gefechtsstruturen ihr eigenes Nachrichtensystem organi- sierten. Wer sollte die deutsche Technik in den Bunkern bedienen. ? Abschließend bleibt mir mit Kenntnis zu allen Nachrichtennetzen der NVA und dem GSN nur zur urteilen, ich lehne die Dokumentation in ihrer Gesamtheit ab wie es auch Freunde, und Eingeweihte tun. Unbedarfte mögen sie als korrekt, wahr und reißerisch hinnehmen, weil ihnen mit Bildern eine aufregende und spannende Welt vermittelt wird. Das ist in je- dem Fall auch mit den objektiven und realen Sachverhalten aus der Zeit des Kalten Krie- ges möglich. Maßgeblich bestimmend für das Urteil ist in großen Teilen der Kommentar und die Meinung des „Bunkerxperten“ als Berater der Produktion. Zur konkreten Aufgabe dieses Bunkers, seiner Funktion und Zweckbestimmung gibt es keine Aussagen, sie wer- den verschwiegen., bzw. man ist in Unkenntnis.  Als öffentliche Anstalt sehe ich die Pflicht zu einer objektiven Berichterstattung verletzt. Dafür wird er als ein furchtbares und schreckliches Kapitel deutscher Geschichte beschrieben, das im Kalten Krieg maßgeblich vom Osten ausging, klischeehaft und indirekt Hass auf das System DDR verbreitend. Dabei stehen Informationen und Material zu den einzelnen Sachverhalten im Internet in Überfluss zur Verfügung. Möglicherweise fällt es schwer die Quellen zu benennen. Persönlich bin ich ein weiteres Mal enttäuscht über eine TV- Anstalt, die anstelle konkreter Sachverhalte aus der Zeit des Kalten Krieges ein Werk produziert hat, sicher GEZ finanziert, das von Insidern belächelt und abgelehnt wird. Gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die die wahre Geschichte zum GSN der DDR und seiner Nutzung durch die NVA kennen, publizieren und Zuschauer dieser Dokumentation von „ZdF Info“ zu Auseinandersetzungen zwingen. Anfragen zur Interviewbereitschaft in weiteren geplanten Produktionen von TV- Produzenten zum Kalten Krieg für das ZdF mitzuwirken wurden infolge zu erwartender, unrealistischer und nicht objektiver Kommentierung, abgelehnt.    Oberfläche des Bunkers unter einem Schleppdach mehr ... Altes Postgelände